
Alle, die Websites bauen, müssen sich mit der Domainverwaltung herumschlagen. Und Webhosting-Provider machen es einem nicht unbedingt leicht.
Domain-Weiterleitung: 3 verschiedene Arten
Es gibt 3 verschiedene Arten der Domain-Weiterleitung. Die sich völlig unterschiedlich auswirken.
Auf onlime.ch werden die Unterschiede ganz gut erklärt.
Ich verstehe das so:
- Als Domain-Redirect wird die vollständige Weiterleitung bezeichnet, von einer Ursprungsdomain zu einer Ziel-Domain. Die URL aller Seiten beginnen mit der Ziel-Domain.
- Ein Domain-Alias überschreibt die Domain in der Adresszeile des Web-Browsers. Die URL aller Seiten werden angezeigt, beginnend mit dem Alias-Domainnamen.
- Ein Domain-Rewrite überschreibt die gesamte URL, die in der Adresszeile des Web-Browsers angezeigt wird. Egal, welche Seite aufgerufen wird.
Für meine Websites habe ich es ausschliesslich mit echten Domain-Redirects zu tun. Leider habe ich mir angewöhnt, diesen Use-Case als "Alias-Domains" zu bezeichnen.
Beispiel: 3 Domains, 1 Ziel
An einem praktischen Beispiel wird schnell klar, wie ich das meine.
Die Ziel-URL ist: https://alltimeplaylist.de/
Ich möchte, dass die Schreibweise flexibel ist. Wer die Domain lieber mit einem oder zwei Bindestrichen getrennt schreibt, soll einfach auf die Ziel-URL weitergeleitet werden.
Dazu habe ich die 3 Varianten ("Aliase") reserviert:
- alltimeplaylist.de
- alltime-playlist.de und
- all-time-playlist.de
Entsprechend muss ich 2 Weiterleitungen einrichten:
- alltime-playlist.de -> alltimeplaylist.de und
- all-time-playlist.de -> alltimeplaylist.de
Das Ganze wird noch ein bisschen komplizierter, wie üblich:
- http vs. https
- mit vs. ohne www.
Selbstverständlich möchte ich, dass alle Varianten, die sich dadurch ergeben, möglichst direkt auf meiner Ziel-URL landen.
Und selbstverständlich möchte ich auch, dass die URL einzelner Seiten immer angezeigt werden.
Lösung am Beispiel: Webgo
Ich kenne inzwischen einige Webhosting-Provider. Alle haben ihre Besonderheiten. Auf die man erst stösst, wenn man den Vertrag schon abgeschlossen hat und sich zum ersten Mal im "Web Admin Space" einloggt.
Webgo hat ein sehr individuelles User-Interface.
Es erklärt sich oft erst auf den zweiten oder dritten Blick, was zu tun ist. Aber inzwischen komme ich ganz gut damit klar und kann Webgo guten Gewissens weiter empfehlen. Weil ich weiss: Im Zweifel kann man sich auf den hervorragenden Support verlassen, vor allem per Live-Chat.
Das Domain-Redirect Problem ist bei Webgo letztlich ganz einfach zu lösen. Wie in den folgenden Screenshots illustriert.
Die WordPress-Website ist auf meinem Server im Verzeichnis
/alltimeplaylist.de/
installiert. Entsprechend ordne ich die Domain alltimeplaylist.de genau diesem Server-Verzeichnis zu.
Siehe folgenden Screenshot.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass auch die beiden Alias-Domains einfach diesem Verzeichnis zugeordnet werden.
Tatsächlich reagiert WordPress erst mal anstandslos. Egal, welche der drei alternativen Domains aufgerufen wird.
Nur, leider leider wird die Ziel-URL nur dann angezeigt, wenn sie vom Besucher auch so aufgerufen wurde.
Entscheidet sich der / die Besucher:in für eine der beiden Bindestrich-Varianten, bleibt die jeweils aufgerufene Domain in der Adresszeile so stehen.
Hartnäckig.
Dieses Problem lässt sich durch "externe" Weiterleitung lösen.
Statt dem Verzeichnis trage ich die vollständige Ziel-URL ein, wie im folgenden Screenshot gezeigt.

Und das war es dann auch schon.
Fast!
Doppelte Weiterleitung vermeiden
Wer sich die beiden letzten Screenshots genau anschaut, dem fällt der blaue Punkt neben "Nein" auf.
Default-mässig ist "Ja" ausgewählt.
Ich empfehle hier, "Nein" zu sagen, dann erst [ÄNDERN] klicken.
WordPress kann nämlich inzwischen sehr gut mit http und https umgehen.
Heisst: wenn in Einstellungen > Allgemein die URL z.B. mit https:// beginnt, übersetzt WordPress einfach auch alle http-Anfragen.
Der Webhost, im meinem Beispiel Webgo, muss also diesbezüglich nichts mehr tun. Das hat nicht zuletzt den Vorteil, dass dafür keine extra Weiterleitung erforderlich ist.
Wer das mal ausprobieren möchte: alle Details dazu hier im Beitrag
Weiterleitungsketten von http nach https
In diesem Beitrag empfehle ich ein Online-Tool, den Redirect-Checker, um genau zu überprüfen, welche URL-Variante mit wie vielen Weiterleitungen ins Ziel kommt, tatsächlich.
Eine Sache noch: www Subdomains
Webgo behandelt Domains immer doppelt. Einmal mit Subdomain "www.". Einmal ohne. Wie im folgenden Screenshot gezeigt.

Die gezeigten Einstellungen müssen also für alle 6 Domain-Varianten vorgenommen werden.
In der Liste, siehe Screenshot, erkennt man auch auf einen Blick, welches Verzeichnis oder welche URL das gesetzte Ziel ist, in der ersten Spalte.
Leider wird nicht angezeigt, ob der Automatik-Schalter für http -> https auf "Ja" oder "Nein" steht.
Dazu muss man sich einzeln durch die blauen Haken zum Bearbeiten hangeln.
Aber! Was soll’s?!
So oft muss man ja gar nicht ran, an diese Domain-Weiterleitungen.
Zum Glück!
🙂