
Wenn dir das Standard-Startmenü von Windows 10 oder Windows 11 nicht passt, zeige ich dir hier eine Alternative.
Kostet dich nichts.
Mit 3 Downloads und ein paar Klicks bist du am Start.
Alles was du dazu brauchst, findest du am Ende dieses Artikels. Auch mein aktuelles Setting, wie hier gezeigt, zum Importieren.
Update auf Open-Shell 4.4.190 (23.07.2023)
Open-Shell hat mich auf meinem Desktop unaufgefordert benachrichtigt, dass der Update auf die neue Version 4.4.190 erhältlich ist.
Hoppala!
Hoffentlich bleibt mein bewährtes Setup davon unberührt (siehe weiter unten im Text). Egal. Natürlich runtergeladen. Unverzüglich. Und installiert.
Und nix davon gemerkt.
Bis auf die neue Versionsnummer.
So weit, so gut.
Das soll nicht heissen, dass ich die durchaus lange Liste der Verbesserungen und Korrekturen nicht wertschätze, die das Team zusammen mit der neuen Version veröffentlicht hat. Aber mein Setting ist mir inzwischen so ans Herz gewachsen, dass ich es nicht mehr missen möchte. Und ungern riskiere, dass mir ein Update das durcheinander würfelt.
Aber was red ich?
Ist ja gar nichts passiert!
Alles, was du in diesem Artikel liest, gilt also weiterhin. Und bei der Gelegenheit haue ich hier gleich noch ein Extra raus, kostenlos und oben drauf (ich muss heute wieder verrückt sein 🙂 )
Extra-Tipp zur neuen Version
Eigentlich zwei Tipps. Beide illustriert der folgende Screenshot.
Der erste Tipp bezieht sich auf den Installationsordner von Open-Shell, der sich auch auf deiner Platte wahrscheinlich hinter diesem Pfad versteckt:
c:\benutzer\[USERNAME]\appdata\roaming\openshell\
Darin gibt es einen Unterordner namens Pinned.
Und genau zu diesem Unterordner habe ich in meinem Open-Shell Startmenü einen Link angelegt, der mich direkt dorthin führt.
Das zeigt der folgende Screenshot (wenn du genau hinguckst 🙂 )

Ja und, was soll’s? Fragst du vielleicht.
Ich finde das enorm praktisch. Weil ich gefühlt andauernd neue Ordner in meinem Startmenü sehen will, oder umbenennen, oder ich muss mal wieder ein neues Programm oder Tool da drin haben.
Der 2. Tipp: Der harmlos aussehende Ordner namens "WO" an 6. Stelle in der linken Spalte des Startmenüs hat sich für mich auch bewährt. In diesem Ordner versammeln sich die Bookmarks (Browser-Lesezeichen) für alle meine Websites:
- Einmal ins Frontend. Wie es jede:r sieht
- Und einmal auf die Login-Page ins WordPress-Backend
Bei jedem Klick auf "WO" klappt Open-Shell die Liste mit all diesen Bookmarks auf und ich kann mal wieder auswählen, wo ich hinbrowsen will.
Super praktisch. Finde ich.
Mehr dazu, wie du das alles für deine Zwecke einrichtest, findest du ab hier im "alten" Artikel, der immer noch gültig ist.
(End Of Update)
Wie sieht das aus?
In meinem aktuellen Startmenü sind alle regelmässig genutzten Programme direkt erreichbar. Ausserdem alle wichtigen Orte und Ordner. Und alle Einstellungen, die man immer wieder mal aufsucht, um Windows bei Laune zu halten (und den / die User:in davor 🙂 )

Ich verwende dazu die Open-Source-Software Open-Shell (hiess früher mal: Classic Shell).
Dafür gibt es viele verschiedene "Skins" oder "Themes".
Ich habe mich für "Tenified" entschieden (alle Links findest du am Ende des Artikels).
Aber du hast freie Auswahl. Du kannst dir sogar eine eigene Skin bauen.

So sieht mein aktuelles Startmenü im Kontext aus.
Ja. Dunkler ging nicht. Und viel mehr Optionen kann ich da wohl nicht mehr reinpacken 🙂
Open-Shell anpassen

Nach der Installation von Open-Shell erscheint beim Klick auf das Windows-Logo unten links nicht mehr das Standard-Startmenü, sondern: eben! Dein Startmenü!
Einer der vielen Vorzüge von Open-Shell: Egal, wo du bist, im Menü, oder irgendwo im Explorer, unterwegs auf deinen Platten, in Ordnern usw. Du hast mit Rechtsklick immer die Option
- Zum Startmenü hinzufügen (oder lösen) und
- Startmenü organisieren (sortieren, anordnen)
Und mit einem Rechtsklick auf das Windows-Logo kommst du zu den Open-Shell-Einstellungen. Hier kannst du bei Bedarf auch Hilfe holen oder Open-Shell beenden.

Das ist auch ein ganz wichtiger Vorteil von Open-Shell: Es integriert sich minimal-invasiv in deine Windows-Installation:
- Du kannst immer zurück zum Standard
- Du verlierst nichts
- Du kannst nichts kaputtmachen.
Ohne Garantie, natürlich. Hallo?! Wir sprechen von Windows! 🙂
Open-Shell einrichten
Ich hoffe, du sitzt und es geht dir gut. Dann bist du bereit für diese gewaltige Auswahl an Einstellungen, die dir Open-Shell bietet. Aber das ist kein Grund, nervös zu werden.
Auch mit den Standard-Einstellungen funktioniert es schon mal ganz gut.
Und am Ende des Artikels findest du wie gesagt meine aktuellen Einstellungen, die du ganz einfach importieren kannst.
Von da aus kannst du dich – nach und nach – bei Bedarf – weiter durchhangeln.
Start Menu Style, Skin, Backup
Die wichtigsten Optionen finden sich im Tab Start Menu Style. Hier kannst du – wenn du unbedingt möchtest – ganz weit in die Windows-Geschichte eintauchen und dir das klassische Startmenü zurückholen.
Mir persönlich ist der Windows 7 Style schon historisch genug. Und auch nur als Basis für meine favorisierte Skin Tenified.

Die Skin wählst du hier mit dem Link Select skin … oder du wechselst zum Tab Skin, wie im folgenden Bild gezeigt.
Hier hast du zusätzliche Optionen für die Darstellung der aktiven Skin.

In jedem Fall musst du vorher dafür sorgen, dass die Skin deiner Wahl als Datei im richtigen Ordner liegt. Das ist
c:\programme\open-shell\skins
Hier liegen gleich nach der Installation schon ein paar Alternativen für dich herum, ab Windows XP aufwärts – wer’s braucht 🙂

Die Dialogbox mit den Open-Shell-Einstellungen zeigt unten drei Buttons:
- Backup
- OK
- Cancel
[ Backup ] ist der Button, über den du alle deine Einstellungen in einer XML-Datei sichern kannst, wie im Bild oben gezeigt. Oder eine vorhandene XML-Datei laden kannst, z.B. wenn du zuvor meine heruntergeladen hast, am Ende des Artikels.
Customize Start Menu, Context Menu, Sounds, Language

Mit Start Menu ist hier die rechte Spalte gemeint, wo ohne Icons Orte, Ordner und Einstellungen aufgelistet sind.
Du kannst hier alle Optionen frei wählen, hinzufügen, entfernen, die Reihenfolge ändern und Trennstriche setzen:
- Hinzufügen, entfernen mit Rechtsklick
- Eine der vielen Standardoptionen auswählen
- oder "Custom" und in einer Dialogbox spezifizieren
- Verschieben mit der Maus auf dem Icon

In allen Bildern hier siehst du meine letzten Einstellungen. Oben für das Kontextmenü. Fett hervorgehoben sind jeweils alle Einstellungen, die ich abweichend vom Default vorgenommen habe.

Insbesondere, was den Tab Sounds betrifft. Seit ich vom Mac auf Windows umgestiegen bin, und das ist schon eine gaanze Weile her, achte ich peinlich darauf, dass ich No Sounds eingestellt habe. Davon rücke ich natürlich nicht ab, wenn ich mit Open-Shell mein Startmenü einstelle 🙂

Open-Shell bietet eine riesige Auswahl an Übersetzungen. Mir fällt eben heiss auf: ich habe darauf bisher gar nicht geachtet!
Der Witz ist: ich kann das gerne auf de-DE einstellen. Ich sehe nur keinen Unterschied. Auch nicht nach Beenden und wieder Starten von Open-Shell.
Vielleicht ist das bei den Entwickler:innen von Open-Shell noch in der Mache. So lange müssen wir ohne Übersetzung auskommen. Aber ich bin sicher: du kommst auch so zurecht 🙂
Menu Look, Skin usw.
Ab jetzt geht es wirklich in die Details. Es ist ein Spielplatz! Nimm, was dich anspricht, was dir gefällt. Du siehst in den Bildern wieder, was ich zuletzt am besten fand.

Animationen gehören jedenfalls nicht dazu. Die kann man im Tab Menu Look sehr angenehm auf No setzen.

Auch den Tab Start Button ignoriere ich bis heute erfolgreich. Ich sehe für mich immer noch keinen Grund, an dem gewohnten Windows-Logo herumzubasteln.

Dito: Taskbar. Ich weiss, ich könnte. Aber warum sollte ich?

Und dann ist da noch der ominöse Tab Window 10 Settings.
Ich verstehe diese Option einfach nicht. Und vor allem traue ich mich nicht, den Haken auf JA zu setzen!

Ganz anders im Tab Controls: Hier ist mir wichtig, dass ich verinnerlicht habe, was passiert, wenn ich auf das Windows-Logo klicke,
- einfach so, mit der linken Maustaste: Open-Shell Menü klappt auf
- mit der rechten Maustaste: Open-Shell Einstellungen, Hilfe, Beenden
- Shift + Klick: nichts! Alles andere verwirrt mich!
- Windows (+ Shift oder Klick oder): dito

Mit Main Menu ist die linke Spalte gemeint, mit der Auflistung aller Shortcuts (Verknüpfungen) zu den häufig benutzten Programmen.
Auch hier bevorzuge ich eine eher schlichte Liste.
Ich habe z.B. gar keine Metro Apps. Jedenfalls haben sie mir bisher nie gefehlt. Und die zuletzt / häufig aufgerufenen Programme – die habe ich ja schon aufgelistet. Und die möchte ich in immer derselben Reihenfolge am gleichen Platz wissen.
Aber das sind alles so persönliche Vorlieben!
Stell' dir das ein, wie es dir am besten passt.

Im Tab General Behaviour finde ich wichtig, dass der automatische Start aktiviert ist. Klar. Sonst müsste ich ja Open-Shell erst mal aus dem Standard-Windows-Startmenü heraus starten … ähem …

Im Bild oben erkennst du sofort: die Windows-Suchbox nehme ich nicht wirklich ernst. Für manche Einstellungen kann das mal …
Ansonsten empfehle ich grundsätzlich auf die App Everything umzusteigen.
Dann klappt’s auch mit dem Suchen 🙂
Meine Einstellungen als XML-Text
In den folgenden vier Bildern siehst du alle meine derzeitigen Open-Shell-Einstellungen im XML-Format.
Das ist exakt der Inhalt der Backup-Datei, die du am Ende dieses Artikels herunterladen kannst.
WordPress ist so sicher, dass ich hier XML-Text nicht einfach so einbauen darf. Ich darf nicht mal die Datei zum Download anbieten, im XML-Format.
Aber gezippt ist es sicher, sagt WordPress. Und als Bilder: sowieso! 🙂

Du erkennst jedenfalls an dem XML-Text, ja, es sind einige Einstellungen, aber es ist alles kein Hexenwerk. Du könntest sogar mit dem Texteditor deines Vertrauens die XML-Datei direkt bearbeiten und anschliessend importieren.



Fazit
Open-Shell ist eines dieser sagenhaften Freeware-Programme aus der User Community. Mit dem Vorläufer Classic Shell hat Ivo Beltchev an einem Wochenende 2009 mal so angefangen zu entwickeln und er ist 8 Jahre dabei geblieben. 2017 haben sich mehrere Leute zusammen auf die Fahne geschrieben, die Software unter dem neuen Label Open-Shell weiterzuentwickeln.
Die aktuelle Version ist 4.4.170 und auf GitHub ist kein Ende abzusehen.
Mit Windows 10 ist Open-Shell eh kompatibel. Windows 11 habe ich noch nicht getestet. Aber ich sehe keinen Grund, warum das dort nicht genauso funktioniert.
Mit Windows 11 hat Microsoft jedenfalls mal wieder bewiesen, dass sie Startmenü entweder nicht können oder nicht wollen. Am fehlenden Geschmack, wie Steve Jobs das Phänomen Microsoft mal so treffend charakterisiert hat, liegt das wohl nicht.
Windows 11 sieht ja durchaus gut aus (nach all den Jahren! 🙂 )
Mit jeder Windows-Version tischt Microsoft eine "neue" Version des Startmenüs auf. Plus Taskleiste. Plus … Und alles bleibt beim Alten. Nur woanders!
Wer Live-Kacheln, Widgets und all den Kram gerne hat, muss nichts tun.
Alle anderen wissen – spätestens jetzt – wo sie hin- und wegklicken können 🙂
Quellen
Open-Shell
- Open-Shell – Wikipedia (deutsch)
- Open-Shell Download 4.4.190 – GitHub
Tenified Skin
Version 1.03
Meine Settings
Meine Open-Shell 4.4.170 / Tenified 1.03 Settings kannst du mit dem folgenden Link herunterladen.
Dann entpacken und in Open-Shell per Backup / Load from XML file importieren:
Is klar, ne?! Nicht alle meiner Links werden einfach so auf deinem Rechner funktionieren. Du hast z.B. einfach nicht meinen Benutzernamen 🙂
Aber das sollte mit dieser Anleitung leicht zu beheben sein.
Viel Spass mit deinem neuen und vielleicht letzten Windows Startmenü aller Zeiten!